Digitales Lehren und Lernen in der Sprachförderung.
Ausgangslage
Seit 2004 setzt sich die Elke & Günter Reimann-Dubbers-Stiftung dafür ein, die Bildungschancen von Kindern nicht deutscher Herkunftssprache in Deutschland zu verbessern. Als Kernbefund internationaler Schulleistungsstudien wird die systematische Benachteiligung dieser Kinder regelmäßig hervorgehoben:
Migrationsbedingte Disparitäten bezüglich Bildungskompetenz (z.B. Leseleistung) und Bildungsbeteiligung (Schulabbruchquoten, Sonderschulüberweisungen etc.) sind in Deutschland nach wie vor stark ausgeprägt (s. IGLU 2021, PISA 2018).
Digitale Sprachförderung: Deutsch für den Schulstart
Mit dem Projekt Deutsch für den Schulstart (DfdS) verfolgt unsere Stiftung in Kooperation mit der Universität Heidelberg das Ziel, unverschuldete Startnachteile von Kindern, die Deutsch nicht als Familiensprache lernen, abzumildern.
Durch die Verfügbarmachung digitaler und analoger Materialien zur Sprachförderung von Kita- und Grundschulkindern sollen Sprachförderkräfte, Erzieher:innen und Lehrer:innen praxisnah in die Lage versetzt werden, Sprachstände von Kindern zu messen und eine daran anschließende, systematische Sprachförderung durchzuführen.
Die Apps von Deutsch für den Schulstart (DfdS) stehen im Jahr 2023 zum kostenlosen Download zur Verfügung, sowohl für Android- als auch für iOS-Tablets.
Die neue Kita-App DIGITAL+ mit über 300 Spielen für die Sprachförderung im Elementarbereich, zusätzlich erweitert um neue digitale Inhalte und Funktionen (links) und die Grundschul-App mit über 100 Bausteinen für die Sprachförderung im Primarbereich (rechts)
„Mimi im Zauberwald“ – eine App mit sprachförderlichen Geschichten für Kinder und ihre Eltern
Derzeit wird zudem eine DfdS-App entwickelt, mit der Förderkräfte den DfdS-Fördereinstieg der Kinder automatisch ermitteln können (Phase I, II oder III). Die App wird im Herbst 2023 ebenfalls zum kostenlosen Download zur Verfügung stehen.
Deutsch für den Schulstart: Verbreitung
Das Sprachförderkonzept Deutsch für den Schulstart kommt seit 2006 in Hessischen Vorlaufkursen zum Einsatz und stellt heute das in Hessen präferierte Verfahren zur Förderung von Vorschulkindern dar: 85% aller Hessischen Vorlaufkurse greifen mittlerweile auf das von unserer Stiftung finanzierte Förderkonzept zurück (Stand 2022). Dieser Erfolg ist auch auf das landesweite DfdS-Multiplikatorinnen-Netzwerk zurückzuführen, das das Hessische Kultusministerium seit 2008 in Kooperation mit der Universität Heidelberg etabliert hat.